Harnwegsinfekt
Unkomplizierte bakterielle Harnwegsinfektionen gehören zu den häufigsten Infektionen in der urologischen Praxis. Dazu zählen die akute Blasenentzündung, eventuell mit Nierenbeteiligung.
Antibiotikaresistenzen sind ein steigendes Problem, das zu erheblichen Kosten im Gesundheitssystem führt. Der rationaler Einsatz von Antibiotika trägt zur Vermeidung von Resistenzentwicklung bei.
Die Diagnostik soll klären, ob eine Harnwegsinfektion vorliegt, durch welche Erreger diese ausgelöst wird und wie sie behandelt werden kann.
Die Durchführung einer Harnkultur mit Bestimmung von Erregerzahl, Differenzierung des Keims und Empfindlichkeitsprüfung sind Goldstandard.
Zum Ausschluss von komplizierenden Faktoren erfolgt eine Sonographie: man denkt dabei an Harnsteine oder eine Verengung der Harnröhre.
Die Spontanheilungsraten der akuten unkomplizierten Blasenentzündung sind hoch. Bei der Therapie geht es vor allem darum, die Symptome rascher zum Abklingen zu bringen und mögliche Folgeerkrankungen zu vermeiden.
Bei häufig wiederkehrenden bakterielle Harnwegsinfektionen kann eine immunologische Vorbeugung (Impfung) eingesetzt werde. Der Impfstoff immunisiert gegen die 5 häufigsten Erreger bakterieller Harnwegsinfektionen. Je nach Studie konnte die Zahl neuer Infekte um 50 bis 80 % gesenkt werden.