Inkontinenz
BELASTUNGSINKONTINENZ
Jeder unwillkürlicher Urinverlust während körperlicher Anstrengung, beim Husten und Niesen wird als Belastungsinkontinenz bezeichnet.
Die moderne Frauenurologie setzt hier Beckenbodengymnastik mit oder ohne Computerunterstützung genauso wie minimalinvasive Operationsmethoden zur Behandlung ein. Bei diesen oft ambulant durchgeführten Eingriffen wird von der Scheide aus ein Band aus reaktionslosem Kunststoff unterhalb der Harnröhre eingelegt.
Beim Mann: Wenn eine hochgradige Inkontinenz besteht und wenn konservative oder medikamentöse Therapien nicht ausreichen, wird eine Schließmuskelprothese eingesetzt.
DRANGINKONTINENZ
Überaktive Blase mit und ohne Harnverlust ist ein Beschwerdebild geprägt von plötzlich einsetzendem starken Harndrang und häufigem nächtlichen Harnlassen.
Im fortgeschrittenen Lebensalter, nach Veränderungen des weiblichen Hormonspiegels, kommt es häufig zu einer Fehlregulierung der Nervenimpulse.
Die Bandbreite der Therapiemöglichkeiten liegt hier zwischen blasendämpfenden Medikamenten bis zu einer Elektromodulation.
Die Injektion von Botulinumtoxin (Botox®) in die Blasenwand kommt bei bestimmten Blasenfunktionsstörungen zum Einsatz.
Zur Reduktion von Schmerzen und Drang bei interstitieller Zystitis und chronischer Blasenentzündung wird eine Instillationstherapie mit Hyaluronsäuren und Glycosaminglykanan durchgeführt.
Diagnostik
Als Basisdiagnostik gelten die Sonographie, Urinuntersuchung und ein Toilettenbesuchtagebuch.
Vor einer Inkontinenzoperation soll eine urodynamische Diagnostik erfolgen.
Die Untersuchung wird durchgeführt, um Diagnosen einzugrenzen, therapeutische Strategien zu entwickeln und den Verlauf nach einer Operation abzusehen.